Marktplatz für überschüssige Bauelemente als Gegenmaßnahme
19. Januar 2023

Lagerbestände der EMS-Industrie explodieren

Angesichts sinkender Preise für Bauelemente werden die hohen Lagerbestände der EMS-Industrie zum massiven Problem. Angesichts eines möglichen Preisverfalls könnte sich die Situation sogar noch verschärfen. Aber es gibt eine Lösung.

Die Bestände an elektronischen Bauelementen in den Lägern der EMS-Industrie haben extrem hohe Werte angenommen. Dabei ist auffällig, dass insbesondere bei den kleineren EMS die Bestände noch deutlich höher sind. Hohe Bestände sind positiv – wenn die Preise weiter steigen.

Wohin mit den Bauteilen, wenn die Preise sinken?

Indes hat die Mehrheit der Industrie laut in4ma längst begriffen, dass die Preise fallen und das Tempo der Preissenkungen 2023 noch weiter zunehmen wird. Das führt dann direkt zu § 253 HGB, auch als Niederstwertprinzip bekannt: Bestände, die zum Einkaufspreis eingebucht und mittlerweile billiger zu kaufen sind (Wiederbeschaffungswert), müssen auf den Wiederbeschaffungswert abgeschrieben werden. Bis zum Jahresende können Unternehmen noch versuchen, von ihren Distributoren Preislisten zu erhalten, die diese Abschreibung verhindern – spätestens 2023 wird damit Schluss sein.

Auch nehmen Distributoren Ware grundsätzlich nicht zurück und agieren zudem derzeit mit den neuen NCNR-Konditionen (non cancelable, non returnable). Es muss also eine andere Lösung her, denn Bestände können in dieser Höhe nicht bestehen bleiben. Der EMS-Scout hat einen virtuellen Marktplatz für elektronische Bauelemente erweitert, der zum 1.1.2023 freigeschaltet ist. Hier können Unternehmen überschüssige Bauelemente einstellen und zum Kauf anbieten. Das Einstellen der Bauelemente ist kostenlos. Der Marktplatz ist nicht als Dauereinrichtung geplant, sondern dient ausschließlich der Unterstützung der EMS-Industrie beim Reduzieren der Bestände an Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen.

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